AZP Fach A der Regionalgruppe West in Erwitte
Am Samstag, den 11.9.21 war es nun so weit, ich hatte unseren 15 Monate alten Rüden „Emil vom Jederitzer Holz“ zur AZP gemeldet. Gut eingearbeitet, machten wir uns auf den Weg um pünktlich um 7:30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt zu sein. Nach kurzer Begrüßung durch das Richterteam sind wir, geführt vom Revierleiter, direkt ins Revier, um dort die notwendigen Formalitäten der Prüfung zu erledigen. Das Richterteam bestehend aus Andreas Kleinke als Prüfungsleiter, Werner Schäfer und Valerian Schnabel schafften es innerhalb kürzester Zeit eine gelöste, aber konzentrierte Stimmung herzustellen.
Nach kurzer Zeit standen also 4 Gespanne, 3 Richter und 3 Helfer an der Feldkante fertig zur Prüfung. Als Streif ging es über den ersten Abschnitt. Gespannt, bei wem der erste Hase aus der Sasse fährt. Unterstützt durch mehrere Wärmebild-Kameras konnte der erste Hase auf einer Fläche nahe einer Maiskante ausgemacht werden, die aber auch von einem Stück Rehwild zum Äsen genutzt wurde. Also nichts für die Prüfung. Fast zeitgleich konnte an der rechten Flanke ein Langohr in ca. 100 m Entfernung gesichtet werden. Das war etwas für Emils Bruder „Ecki vom Jederitzer Holz“, geführt von Petra Stauzebach. In Richterbegleitung ging das Gespann los. Das Ansetzen war für mich nicht zu sehen, aber nach einem Augenblick tauchte Meister Lampe gefolgt von Ecki mit gutem Laut in einiger Entfernung auf. Eine überzeugende Leistung, wie sich am Ende der Prüfung auch auf dem Papier zeigte. Die wartenden anderen Gespanne wurden in punkto Standruhe auf eine harte Probe gestellt, als Eckis Hase einen weiten Bogen schlug und in wenigen Metern Entfernung an der gesamten Corona aus Gespannen, Helfern und Richtern vorbei raste.
Als Nächstes bekam Jan Daalmann mit Kalle eine Hasenspur. Auch hier war für mich klar, dass es eine überzeugende Arbeit sein musste. Ich habe auch hier nur einen Teil gesehen, aber man konnte hören und an Jans Gesichtsausdruck bei der Rückkehr erkennen, dass es nicht so schlecht gewesen sein konnte.
Es blieben also noch Jürgen Görtz mit „Xaver von der Schweinegrube“ und ich mit Emil. Xaver bekam den nächsten Hasen. Die Arbeit war für mich nicht zu sehen, aber Jürgen Görtz sah bei Xaver Potenzial nach oben.
Nun waren wir an der Reihe. Hasen suchen. Die nächste Fläche. Mit der WB-Kamera wurde ein Hase in 120 m ausgemacht. Also auf den Weg gemacht. Hund auf der linken, Richter auf der rechten Flanke. Wir mussten schon in der Nähe sein. Plötzlich eine Bewegung links von uns. Der Hase. Nicht da, wo ich ihn vermutet hatte. Jetzt aber schnell, Emil auf die Spur bringen, hinter die Sasse, ich merke, wie Emil sich ansaugt. Ich lasse die Leine ablaufen. Emil wird schneller und verschwindet am Ende der Fläche aus meiner Sicht. Das Garmin zeigt Emil auf 300 m. Laut eher leise. Ich weiß, dass Emil es besser kann.
Nachdem ich Emil wieder angeleint hatte, kam für alle eine kurze Rückmeldung der Richter. Hier bestätigte sich mein Eindruck: Ecki und Kalle hatten eine zufriedenstellende Leistung gezeigt, sodass Petra und Jan auf einen zweiten Hasen verzichteten. Für Xaver und Emil brauchte es einen weiteren. Schon nach kurzer Zeit fand sich für Jürgen mit Xaver ein Hase unweit unseres Standortes. Durch geschicktes Umschlagen des Hasen kam das Gespann in eine Position, die ausreichend Platz für die Hundearbeit ließ und wir als Zuschauer die komplette Spur verfolgen konnten. Xaver zeigte eine überzeugende Leistung und auch das Richterteam bestätigte eine deutliche Verbesserung zur vorherigen Hasenspur. Nun kam für Emil und mich die Chance, unsere Leistungen zu verbessern. Die nächste Fläche war ein lang gestrecktes Rechteck, leicht ansteigend, auf der rechten Seite von Buschwerk gesäumt. Wir zogen auf der kurzen Seite in die Fläche, um uns aufzustellen. Wir hatten gerade die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als die Helfer in unserem Rücken „Hase“ riefen. Schnell den Hund gedreht und zurück zur Spur. Emil wusste, was zu tun ist und ich ließ die Leine durchlaufen. Emil verschwand aus meinem Sichtfeld und war deutlich zu hören. Ich war zufrieden, es war auch eine deutliche Verbesserung zum vorherigen Hasen.
Die Überprüfung der Schussfestigkeit war bei allen Hunden reine Formsache. Also konnten wir zum entspannten Teil übergehen und bei herrlichem Wetter im Garten des Revierpächters auf die Verkündung der Punkte und Zeugnisse warten. Wie nach dem Tag zu erwarten war, hatten alle Hunde die Erwartungen ihrer Führer erfüllt. Das Emil zum „Prüfungssieger“ ernannt wurde, war dann doch ein schöne Überraschung. Aber alle Hunde waren dicht beieinander und haben gute jagdliche Anlagen gezeigt und darum ging es ja …
Vielen Dank für den schönen Prüfungstag und ein herzliches Brackenheil
Sven Kusenberg mit Frau und Emil vom Jederitzer Holz